Die Sonografie stellt einen wichtigen Bestandteil der gastroenterologischen Diagnostik dar. In unserem Ultraschallzentrum werden sowohl für die eigene Fachabteilung als auch für Fremdabteilungen des Klinikums sonografische Untersuchungen und Prozeduren durchgeführt. Hierfür kommen modernste Ultraschallgeräte zum Einsatz. Neben der konventionellen B-Bild-Sonografie inkl. Dopplerverfahren hat insbesondere die Kontrastmittelsonografie einen hohen Stellenwert.
Schwerpunkte der Sonografie
Die B-Bild-Sonografie der Bauchorgane stellt die Grundlage in der morphologischen Diagnostik von Pathologien dar. So können hiermit bereits zahlreiche Krankheitsbilder schnell erkannt und einer geeigneten Therapie zugeführt werden. Im Folgenden möchten wir beispielhafte Befunde zeigen.
Bei der Kontrastmittelsonografie (Contrast enhanced ultrasound, CEUS) kommt ein spezielles Ultraschallkontrastmittel, bestehend aus kleinen Bläschen aus Schwefelhexafluorid, umhüllt von einer Phospholipidschicht, zum Einsatz (Sonovue®). Dieses verbleibt in den Gefäßen, diffundiert also nicht in das Gewebe und dient als starker Ultraschallreflektor. Dadurch lässt sich z.B. in Echtzeit die Durchblutung eines Tumors darstellen. Anhand der Kontrastmitteldynamik können Rückschlüsse auf die Art des Tumors gezogen werden. So können gut- von bösartigen Veränderungen relativ gut voneinander unterschieden werden und bei gutartigen Veränderungen häufig eine genaue Diagnose gestellt werden.
Die Kontrastmittelsonografie kommt häufig auch zur Darstellung von nicht-tumorösen Veränderungen, wie beispielsweisen Abszessen, zur Anwendung. Sie stellt einen inzwischen unverzichtbaren Bestandteil in der weiteren Abklärung diverser Organpathologien dar. Das verwendete Kontrastmittel ist nicht organschädigend und gut verträglich.
Unter Scherwellenelastografie versteht man eine nicht-invasive Gewebssteifigkeitsmessung mittels Ultraschall. Diese Untersuchung findet in der Regel an der Leber statt, um eine Leberfibrose oder -zirrhose nachzuweisen oder auszuschließen. Dies spielt insbesondere beim Vorhandensein einer Fettlebererkrankung eine große Rolle. Die Methode eignet sich sehr gut zur Verlaufskontrolle unter Therapie, um ein Fortschreiten der Leberfibrose frühzeitig erkennen zu können.
Unter Fusionssonografie versteht man die Darstellung von CT-/MRT- und korrespondierenden Ultraschallbildern nebeneinander oder übereinander projiziert. Je nach Position des Ultraschallkopfes wird ein entsprechendes Schnittbild aus einer vorangegangenen CT- oder MRT-Untersuchung angezeigt. Dies ermöglicht, die Vorteile der Echtzeitdarstellung mittels Ultraschall, z.B. bei der Kontrastmittelsonografie oder im Farbdoppler, mit den Vorteilen der radiologischen Schnittbildgebung zu verbinden. Dies kann beispielsweise bei komplexen anatomischen Situationen hilfreich sein oder auch ermöglichen, bestimmte, im Ultraschall nur schwer zu erkennende Organläsionen sonografisch darzustellen, um anschließend eine weiterführende Abklärung mittels Kontrastsonografie oder eine Punktion zu ermöglichen.
Der interventionelle Ultraschall stellt einen zentralen Bestandteil unseres Sonografiezentrums dar.
- Wir führen sonografisch gesteuerte Organpunktionen sämtlicher abdomineller Organe sowie der Schilddrüse durch.
- Auch pleuraständige Thoraxraumforderungen werden punktiert.
- Darüber hinaus erfolgen sonografisch gesteuerte Einlagen von Abszessdrainagen ebenso wie Gallengangspunktionen im Rahmen einer PTC (perkutanen transhepatischen Cholangiografie).
- Ferner führen wir sonografisch gesteuerte Mikrowellenablationen von Lebertumoren durch, beispielsweise von HCC oder Lebermetastasen.
Aufgrund der fehlenden Strahlenbelastung und der Visualisierung in Echtzeit sind sonografisch gesteuerte Prozeduren schonend, sicher, schnell verfügbar und kosteneffizient. Non-läsionale Leberbiopsien erfolgen überdies ambulant (bei regelrechter Blutgerinnung und Thrombozytenzahl) bei Patienten ohne Leberzirrhose.
Leitung interventionelles Sonografiezentrum

Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologe, Hepatologe, DEGUM I