Als spezialisiertes Behandlungszentrum für minimal-invasive Chirurgie führen wir nahezu alle geplanten und viele Notfall-Operationen im Bauch- und Brustraum als „Schlüsselloch-Eingriffe“ durch. Diese sogenannte minimal-invasive Chirurgie (MIC) = laparoskopische oder robotische Chirurgie hat sich in der Vergangenheit rasant entwickelt. Im Gegensatz zur offenen Chirurgie über eine Laparotomie mit großem Schnitt erfolgen nur noch kleine Hautincisionen, die Bauchhöhle wird mit CO2-Gas gefüllt und die Eingriffe über eine Kamera in der Bauchhöhle durchgeführt. 

Fakten zur MIC (laparoskopisch und robotisch)

Vorteile

  • geringeres operatives Zugangstrauma
  • weniger postoperative Schmerzen
  • geringere Rate an Wundinfektionen
  • schnellere Rekonvaleszenz
  • besseres kosmetisches Ergebnis
  • gleichwertige Kurz- und Langzeitergebnisse bei malignen Erkrankungen

Nachteile

  • höhere Kosten
  • hoher technisch-apparativer Aufwand

Robotische Chirurgie

Am Klinikum Neumarkt steht seit Januar 2022 mit dem daVinci-X-System ein OP-Roboter der neuesten Generation zur Verfügung. Die robotische Chirurgie stellt die Weiterentwicklung der minimal-invasiven Chirurgie dar und eröffnet den Chirurgen völlig neue Möglichkeiten. 

Bei einer robotischen Operation sitzt der Chirurg nach Einbringen der Arbeitstrokare an einer Konsole in der Nähe des Patienten. Eine 3D-HD-Kamera ermöglicht eine bis zu 10-fach vergrößerte Sicht in das OP-Gebiet. Robotische Instrumente lassen sich nicht nur drehen, sondern äußerst flexibel abwinkeln. Die Freiheitsgrade der Instrumente übertreffen bisweilen die des menschlichen Handgelenks und erlauben in Kombination mit dem hochauflösenden Kamerabild eine präzise nerven- und gewebeschonende Präparation.

Operationen Oberbauch in MIC-Technik (laparoskopisch und robotisch)

  • Hiatusplastik mit/ohne Netzverstärkung (Hiatushernien, Thoraxmagen)
  • Fundoplikatio (Refluxoesophagitis)
  • Ulcusübernähungen (Perforationen)
  • atypische Magenresektionen
  • subtotale/totale Gastrektomie mit D2-Lymphadenektomie
  • Pankreaslinksresektion mit/ohne Milzerhalt
  • Enukleationen
  • Splenektomie
  • retroperitoneale Adrenalektomie (Tumore <5 cm)
  • abdominelle Adrenalektomie (Tumore > 5 cm)
  • Hemikolektomie rechts mit intracorporaler Anastomose
  • Transversumresektion
  • Hemikolektomie links
  • Sigmaresektion
  • Kolo-proktomucosektomie mit Pouch (Colitis ulcerosa)
  • tiefe anteriore/intersphinctere Rektumresektion mit/ohne Pouch unter Erhalt des Schließmuskels. Vorübergehendes protektives Ileostoma für 3 - 6 Monate
  • abdomino-perineale Rektumexstirpation mit Entfernung des Schließmuskels, dauerhaftes endständiges Kolostoma
  • transanale mikrochirurgische Vollwandresektion (TME) bei kleinen Mastdarmtumoren
  • TAPP (transabdominelle präperitoneale Plastik) bei Leistenhernien
  • e-TEP (enhanced-view total extraperitonealer) Verschluss von Bauchwandhernien
  • IPOM (intraperitoneales onlay mesh) bei Narbenhernien (< 5 cm)
  • OP nach Sugarbaker bei parastomalen Hernien

Sprechstunden und Ambulanzen

Der Erstkontakt erfolgt entweder über unsere organbezogenen Sprechstunden oder konsiliarisch im Rahmen der Diagnostik in unserer Klinik für Gastroenterologie, Hämato-Onkologie und Diabetologie.

Hier wird festgelegt, welche weiteren Untersuchungen notwendig sind und welche Operation durchgeführt werden soll. 

Gut zu wissen

Die Klinik ist seit 2019 durch die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) als eines von nur 18 Referenzzentren für minimal-invasive Chirurgie in Deutschland zertifiziert.