Digitale Dokumentation mit dem Patientendatenmanagementsystem (PDMS) für mehr Sicherheit – im OP und auf der Intensivstation.
Anwendung in der Intensivstation
Im September 2013 haben wir den ersten großen und wichtigen Schritt Richtung Digitalisierung gemacht und das ICCA System auf der Intensivstation in Betrieb genommen.
Wofür steht eigentlich ICCA?
ICCA ist das elektronisches Patientendatenmanagementsystem der Medizinproduktesparte von Philips und steht für „IntelliSpace Critical Care and Anesthesia“. Vereinfacht: Digitales Datenmanagement und damit höchste Sicherheit für sensible Patientendaten.
Mit ICCA werden die Vitalparameter direkt von den Geräten am Patientenbett automatisch an das System gesendet. Therapiepläne, Medikation, diagnostische und therapeutische Interventionen werden von den zuständigen Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten digital dokumentiert und können an verschiedenen Arbeitsplätzen überwacht und bearbeitet werden.
Über Schnittstellen werden alle weiteren wichtigen Parameter, beispielsweise Patientenstammdaten und Laborwerte übernommen. Das System generiert daraus Berichte, Reports für das Controlling und automatisierte Daten für die hochkomplexe Abrechnung mit den Krankenkassen.
Die digitalisierte Behandlungsdokumentation erleichtert die pflegerische und medizinische Dokumentation enorm. Gleichzeitig erhöht sich die Patientensicherheit!
Anwendung in der Anästhesie
Nach Einführung des digitalen Narkoseprotokolles im Februar 2022 arbeitet die Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin als erste Klinik in Neumarkt papierlos.
Jährlich unterstützt das PDMS – Patientendatenmanagementsystem bei über 13.000 Anästhesieleistungen die Ärzte und Pfleger bei der Dokumentation im OP, Überwachungsbereich, Akutschmerzdienst und in der Notfallversorgung. Das digitale Anästhesieprotokoll sorgt nicht nur für mehr Sicherheit im OP, sondern schafft durch spezifisch programmierte Vorlagen auch eine Arbeitserleichterung, zusätzlich wird Papier gespart.
Beim Narkosegespräch werden im digitalen Dokument alle wichtigen Daten wie Stammdaten, Vorerkrankungen oder Medikation über Schnittstellen eingefügt. Die spezifischen Daten aus der fachlichen Anamnese und Untersuchung werden ergänzt. Aufklärung und Einwilligung erfolgen digital. Das digitale Anästhesieprotokoll importiert über Schnittstellen nicht nur alle Vitalparameter, sondern auch die Beatmungsdaten und das Flüssigkeitsmanagement automatisch. Da eine händische Übertragung der Daten wegfällt, ist die Fehlerquote niedriger und es bleibt mehr Zeit für den Patienten.
Besonders bei der Notfallversorgung ist eine schnelle und zuverlässige Verfügbarkeit aller wichtigen Information z.B. Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahme usw. von großer Bedeutung.
Da alle Daten vom PDMS in das Krankenhausinformationssystem/Archiv übermittelt werden, ist nach Verlegung in den Aufwachraum, auf Normalstation oder auf die Intensivstation eine naht- und lückenlose Übergabe des Patienten gewährleistet. Die weiterbehandelten Kollegen und Pfleger haben sofort einen Überblick über dem Gesundheitszustand des Patienten.
An der Einführung der digitalen Dokumentation hat ein engagiertes interdisziplinäres Projektteam bestehend aus Ärzten, Pflegekräften, IT und Medizintechniker gearbeitet.
Da es sich hier um kein Standardsystem handelt, wurde in Zusammenarbeit mit der Firma Philips die Software konfiguriert und mit den speziell von uns gewünschten Anforderungen befüllt.
Für diesen digitalen Fortschritt im Gesundheitswesen, gilt es, die Mitarbeiter mitzunehmen und zu begeistern. Durch regelmäßige Schulungen lernen ärztliche und pflegerische Anwender die Soft- und Hardwareinstallation schnell kennen und sind danach in der Lage die Vorteile des Systems zu nutzen. Die medizinische Versorgung und die Arbeitsprozesse verbessern sich nachhaltig.
Dennoch sind die Kosten für die Umsetzung erst einmal hoch. Jeder Anästhesie-Arbeitsplatz braucht die hierfür notwendige technische Ausstattung. Während der Aufbauphase braucht es ein hohes Maß an Freistellung von der Regelarbeitszeit. Die klinischen Anwenderbetreuer müssen geschult werden, um die Mitarbeiter bei Fragen zu unterstützen. In Zusammenarbeit mit den Anwendern wird das PDMS fortlaufend durch neue Inhalte erweitert und verbessert.