Im Funktionsbereich Nephrosonographie werden alle sonographischen Untersuchungen des Fachgebiets Innere Medizin und Nephrologie sowie alle Interventionen wie Nierenbiopsien, Anlagen von Shaldon-Kathetern für die Dialyse, Pleura- und Aszitespunktionen durchgeführt.
Alle Untersuchungen erfolgen an einem modernen High-End-Ultraschallsystem der neuesten Generation. Man unterscheidet Schnittbildverfahren (B-Bild) von Farbdoppler-/Farbduplexverfahren, mit denen funktionelle Störungen entdeckt werden. Außerdem können Kontrastmittel verwendet werden, die z.B. bei der Beurteilung von Zysten weitergehende Aussagen ermöglichen. Besonders wichtig ist die Untersuchung von Transplantatnieren.
Untersuchungsmethoden
Eine erhöhte Gewebedichte im Vergleich zur Leber sowie eine Verkleinerung der Nieren weist auf eine chronische Nierenerkrankung hin. Nierenzysten sind häufig und zeigen charakteristische sonografische Kriterien.
Eine der häufigsten erblichen Nierenerkrankungen ist die ADPKD, die autosomal dominante polyzystische Nierenerkrankung. Sie kann zuverlässig sonografisch erkannt werden. Weiterhin können auch gutartige Nierentumoren wie Angiomyolipome oder bösartige Nierentumoren erkannt werden.
Eine Nierenbiopsie ist die zentrale diagnostische Methode in der Nephrologie. Die feingewebliche Untersuchung von Nierengewebe stellt den Goldstandard in der nephrologischen Diagnostik dar. Mithilfe einer speziellen Punktionsnadel wird unter Ultraschallkontrolle eine Gewebeprobe aus einer der beiden Nieren entnommen. Eine Nierenbiopsie wird durchgeführt, wenn die Ursache der Nierenerkrankung mit nichtinvasiven Methoden wie Laboruntersuchungen aus Blut und Urin sowie Ultraschall nicht eindeutig festgestellt werden kann.
Ziel ist
- eine feingeweblich gesicherte Diagnose
- die Einschätzung der Krankheitsaktivität bei akuten entzündlichen Nierenerkrankungen und
- die Durchführung einer differenzierten Therapie.
Eine Verschlechterung der Nierentransplantatfunktion kann feingeweblich diagnostiziert und eingeordnet werden.
Neben der Schnittbildsonografie ist die farbcodierte Duplexsonografie ein wichtiger Bestandteil der nephrologischen Ultraschalldiagnostik. Dabei werden die Blutflüsse je nach Blutflussrichtung unterschiedlich farblich kodiert und es werden Blutflussgeschwindigkeiten und daraus errechnete Widerstandsindices wie Resistance Index (RI) und Pulsality Index (PI) gemessen.
Diagnostik der Nierenarterienstenose
Eine häufige Fragestellung ist dabei die Diagnostik der Nierenarterienstenose, die durch eine erhöhte maximale Blutflussgeschwindigkeit (Vmax größer 2 m/s) in der Nierenarterie sowie eine Seitendifferenz des RI von > 0,05 gekennzeichnet ist. Die Farbduplexsonografie dient außerdem der Verlaufskontrolle nach Nierentransplantation.
Eine Harnabflussstörung (Harnaufstau) sowie der Stauungsgrad und Nierensteine können sonografisch festgestellt werden. Bei der Blasensonografie können Restharnmengen festgestellt werden. Auch die Prostata kann sonografisch gut beurteilt werden.
Es handelt sich um eine Standardtechnik zur Anlage eines vorübergehenden Dialysezugangs. Unter Ultraschallkontrolle wird ein venöser Katheter nach Einführung in eine herznahe große Vene bis in die obere Hohlvene vorgeschoben. Häufig werden dreilumige Katheter mit zwei großlumigen Schenkeln für die arterielle und venöse Verbindung mit dem Dialysegerät und einem dritten kleinlumigen Schenkel für die Verabreichung von Medikamenten verwendet.