Multiple Sklerose und andere neuroimmunologische Erkrankungen
Multiple Sklerose ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, bei der das Immunsystem fälschlicherweise die schützende Myelinschicht der Nervenfasern angreift. Dies führt zu Nervenschäden und Störungen in der Reizweiterleitung.
Ursachen & Diagnostik
Die genaue Ursache ist unbekannt, aber es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischen Faktoren und Umweltfaktoren (z.B. Virusinfektionen oder Vitamin-D-Mangel) eine Rolle spielt.
Zur Diagnosestellung werden folgende Untersuchungen durchgeführt:
- MRT des Gehirns und Rückenmarks: Zeigt Entzündungsherde
- Liquorpunktion (Untersuchung des Nervenwassers): Nachweis von spezifischen Immunreaktionen
- Neurologische Tests: Überprüfung der motorischen und sensorischen Funktionen
Behandlung
MS ist nicht heilbar, aber die Symptome können kontrolliert werden:
- Schubtherapie: hochdosierte Kortison-Gaben zur Entzündungshemmung
- Langzeittherapie: immunmodulierende Medikamente (z. B. Interferone, Natalizumab, B-Zell-gerichtete Therapien) zur Verhinderung neuer Schübe
- Symptomatische Behandlung: Physiotherapie, Ergotherapie, Schmerztherapie und psychologische Unterstützung
Andere Neuroimmunologische Krankheitsbilder
Folgende neuroimmunologische (entzündliche) Erkrankungen des zentralen Nervensystems sind von MS abzugrenzen: (jeweils Klapper)
- Neuromyelitis-Optica-Spektrum-Erkrankung
Die Neuromyelitis-Optica-Spektrum-Erkrankung (NMOSD) ist eine seltene Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems, die durch AQP4-Antikörper verursacht wird und vor allem den Sehnerv und das Rückenmark betrifft, was zu plötzlicher Sehverschlechterung, Lähmungen und Gefühlsstörungen führen kann. - MOG-Antikörper-assoziierte Erkrankung
Die MOG-Antikörper-assoziierte Erkrankung (MOGAD) ist eine entzündliche Erkrankung des Nervensystems, die durch MOG-IgG-Antikörper ausgelöst wird und sich mit Sehnerventzündungen, Rückenmarksentzündungen oder Gehirnbeteiligung äußern kann.