Gelenkersetzende Chirurgie von Hüfte und Knie

Verschleißerkrankungen von Hüfte und Knie (Arthrose) im fortgeschrittenen Stadium lassen sich bei erfolgloser mehrmonatiger konservativer Therapie (Schmerzmittel, Physiotherapie, technische Orthopädie) durch den Gelenkersatz behandeln. 

Hüftgelenk

Die Klinik für Orthopädie unter Leitung von Chefarzt Dr. med. Stephan Oehler verwendet beim erstmaligen Gelenkersatz des Hüftgelenks minimalinvasive Techniken über den vorderen (AMIS) und hinteren (dorsalen) Zugang.

Kniegelenk

Der erstmalige Gelenkersatz des Kniegelenks wird mit Navigationsunterstützung, weniger invasiv und durch die Implantationstechnik des kinematischen Alignements individualisiert durchgeführt.

Wechselendoprothetik

Gelockerte oder schmerzhafte Kunstgelenke werden nach eingehender Ursachenbetrachtung und Diagnostik ausgetauscht (Wechselendoprothetik). Hierbei verfolgen wir das Ziel, so knochenschonend wie möglich vorzugehen. Eine eigene Knochenbank ermöglicht es uns, Defekte knöchern wieder aufzubauen und somit die Voraussetzungen für eine lange Haltbarkeit der gewechselten Prothese zu schaffen. 

Innovation in der Hüft-Endoprothetik: Der AMIS-Zugang

Der sog. AMIS-Zugang (Anterior Minimally Invasive Surgery) ermöglicht eine weniger traumatische Hüftoperation. Bei dieser Operationstechnik müssen keine Muskeln oder Sehnen durchtrennt werden.

Das Hüftgelenk besteht aus dem Hüftkopf und der Hüftgelenkpfanne des Beckenknochens. Die Kontaktfläche ist mit einem weichen Knorpelgewebe überzogen. Die Hauptursache für Hüftgelenkprobleme ist eine Abnutzung dieses Knorpelgewebes, die sogenannte Coxarthrose, als Folge davon reibt Knochen auf Knochen. Diese Abnutzung verursacht Schmerzen.
Mit dem Verlauf der Krankheit kann es sein, dass konservative Methoden nicht mehr ausreichen, die Beschwerden und Funktionseinschränkungen zu lindern. Dann kann die Notwendigkeit bestehen, das Hüftgelenk zu ersetzen.

Operationszugänge

Dem Arzt stehen verschiedene Wege zum Hüftgelenk zur Verfügung, die sogenannten “Operationszugänge”. Es gibt eine Vielzahl von Zugängen, die als minimal-invasiv angepriesen werden (posteriorer, lateraler oder Zwei-Schnitt-Zugang), jedoch nur den Vorteil eines kürzeren Hautschnitts haben. Wie bei den herkömmlichen Operationstechniken werden bei diesen minimal-invasiven Zugängen Muskeln bzw. Sehnen durchtrennt.

  • AMIS-Zugang
    AMIS zeichnet sich durch einen reduzierten Hautschnitt und durch die Erhaltung der Muskeln und Sehnen aus, die auf dem Weg zum Hüftgelenk liegen.

Bei einem totalen Hüftgelenkersatz wird der beschädigte Knochen und Knorpel des Gelenks gegen hochwertige Kunststoff- oder Keramik und Metallkomponenten ausgetauscht.
Das künstliche Hüftgelenk ist ein Kugelgelenk, das aus einem Schaft, einem Kugelkopf sowie einer Hüftpfanne besteht:

  • Der Hüftschaft wird in der Regel aus einer Metalllegierung (Titan, Kobalt-Chrom) hergestellt, die eine hohe Biokompatibilität garantiert.
  • Der Kopf besteht aus Keramik oder Metall.
  • Die Pfanne besteht aus einem oder zwei Komponenten: zementierte Pfanne aus hochwertigem Kunststoff (eine Komponente) oder zementfreie Pfanne, bestehend aus einer metallischen Außenschale und einem Kunststoff- bzw. Keramikeinsatz

 Vorteile der AMIS-Technik

  • Die AMIS-Technik ist im Vergleich zu herkömmlichen Operationstechniken weniger traumatisch, da Muskeln und Sehnen nicht durchtrennt werden müssen.
  • Die Genesung nach der Hüftoperation ist in der Regel wesentlich schneller.
  • weniger Schmerzen nach der Operation
  • schnellere Rehabilitation
  • kürzerer Aufenthalt im Krankenhaus
  • kleinere Narbe
  • schnellere Rückkehr zu täglichen Aktivitäten
  • Die Erhaltung von Muskeln und Gefäßen reduziert den Blutverlust.
  • vermindertes Luxationsrisiko

Zertifizierte Qualität

Das Endoprothetikzentrum am Klinikum Neumarkt ist ein Kompetenzzentrum und bietet ein breites Spektrum an Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten beim primären Kunstgelenkersatz von Hüfte und Knie bzw. der Wechselendoprothetik an Hüft- und Kniegelenk. Durch die enge Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern und die interdisziplinäre Behandlung werden exzellente Ergebnisse erzielt, die sich an den individuellen Wünschen des Patienten orientieren.

Endoprothetikzentrum