Ethikforum
Seit über 10 Jahren bietet das Ethikforum am Klinikum Neumarkt die Möglichkeit, in interdisziplinärer Weise anstehende (oder vielleicht auch bereits getroffene) Entscheidungen in den Bereichen Medizin und Pflege aus ethischer Sicht zu betrachten.
Ethikforum am Klinikum Neumarkt
Mit den Möglichkeiten der modernen Medizin und zunehmender Ökonomisierung kommen sowohl auf Patientinnen und Patienten, Angehörige bzw. Betreuerinnen, Betreuer oder Bevollmächtigte, aber auch auf die Klinikmitarbeitenden schwierige Entscheidungen zu, denen ethische Konflikte zu Grunde liegen können.
Wer entscheidet, ob es sich bei einer Beatmungsmaschine um einen Segen der technologischen Errungenschaften oder eine Apparatemedizin handelt, die vielleicht Leiden unnötig verlängert?
Wann sind medizinische Eingriffe am Lebensende eine Hilfe? Woher wissen wir bei Patienten, die nicht mehr mit uns kommunizieren können, was ihr mutmaßlicher Wille gewesen wäre? Muss ich als Patientin oder Patient allem zustimmen, was mir die Ärztinnen und Ärzte vorschlagen?
Aufgrund vermehrter öffentlicher Diskussionen und durch die verstärkte Wahrnehmung von ethischen Konflikten durch Pflegepersonal und Ärzte werden fundierte Antworten auf zahlreiche ethische Fragestellung immer wichtiger.
Hilfe bei ethischen Fragestellungen
Patientinnen, Patienten, Angehörigen und den Mitarbeitenden des Klinikums Neumarkt will das Ethikforum die Gewissheit geben, dass ethisch relevante Konflikte von uns ernst genommen und von möglichst vielen verschiedenen Seiten beleuchtet werden.
Das Forum arbeitet weltanschaulich und religiös neutral und unabhängig.
Es versteht sich als Gremium bei komplexen Entscheidungsfindungen und orientiert sich an Empfehlungen des deutschen Ethikrates, den Ethikkodizes der beteiligten Berufsgruppen und arbeitet unter Einbezug des geltenden Rechts und der Rechtsprechung.
Auf unserer Homepage möchten wir Ihnen Informationen rund um das Ethikforum am Klinikum Neumarkt, aber auch weiterführende Informationen rund um das Thema Ethik zur Verfügung stellen.
Kontakt
09181 420-5082
ethik@klinikum.neumarkt.de
daniela.dartsch@klinikum.neumarkt.de
Statut Klinisches Ethik-Forum
Präambel
Mit den Möglichkeiten der modernen Medizin und der zunehmenden Ökonomisierung kommen sowohl auf Patienten und Angehörige bzw. Betreuer oder Bevollmächtigte, aber auch auf die Klinikmitarbeiter schwierige Entscheidungen zu, denen ethische Konflikte zu Grunde liegen können.
Das Klinische Ethik-Forum (im Folgenden mit „KEF“ abgekürzt) bietet die Chance, in interdisziplinärer Weise anstehende (oder auch bereits getroffene) Entscheidungen in den Bereichen Medizin und Pflege ethisch zu reflektieren.
Das Forum arbeitet weltanschaulich und religiös neutral und unabhängig.
Es versteht sich als unabhängiges Gremium für komplexe Entscheidungsfindungen und orientiert sich an Empfehlungen des deutschen Ethikrates, den Ethikkodizes der beteiligten Berufsgruppen sowie unter Einbezug des geltenden Rechts und der Rechtsprechung.
Patienten, Angehörigen und auch den Mitarbeitenden des Klinikums Neumarkt soll das KEF die Gewissheit geben, dass ethisch relevante Konflikte von uns ernst genommen und von möglichst vielen verschiedenen Seiten beleuchtet werden.
Name
Das Gremium trägt den Namen „Klinisches Ethik-Forum am Klinikum Neumarkt“
Unabhängigkeit
Geleitet wird das KEF aktuell durch Frau Daniela Dartsch, Oberärztin der Klinik für Palliativmedizin.
Alle Mitglieder des KEF sind bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben unabhängig und nicht an Weisungen gebunden. Sie sind ausschließlich ihrem Gewissen verpflichtet.
Jedes Mitglied hat das Recht, im Einzelfall wegen Befangenheit nicht an einer Sitzung, Beratung oder „Ethischen Fallbesprechung“ teilzunehmen.
Sitzungen
Das KEF tagt regelmäßig (mind. 4/ Jahr) sowie kurzfristig bei Bedarf. Die Sitzungen werden durch die Leitung einberufen; dies kann persönlich, schriftlich oder durch technische Kommunikationssysteme erfolgen
Kernaufgabe
Das KEF sieht seine Aufgabe darin, die Auseinandersetzung mit ethischen Fragen des klinischen Alltags, die im Rahmen der Behandlung, Pflege und Versorgung der Patienten auftreten, zu fördern, Fortbildungen anzubieten, Empfehlungen und Stellungnahmen zu entwickeln und bei schwierigen, möglicherweise strittigen ethischen Entscheidungssituationen eine Beratungsfunktion zu übernehmen.
Weitere Aufgaben
- (Weiter)Entwicklung ethischer Handlungsempfehlungen für häufig auftretende Fragestellungen als Orientierungshilfen
- Organisation und Durchführung von medizinethischen Fortbildungen und Veranstaltungen für z.B. neue Kollegen in Pflege und Ärzteteams
- Förderung der Kommunikation innerhalb der verschiedenen Berufsgruppen im Klinikum
- Pflegeleitbild und Klinikleitbild definieren die Richtschnur des ethischen Handelns am Klinikum.
- Das KEF unterstützt bei der Umsetzung dieser Vorgaben und Prozesse des klinischen Alltags
Mitglieder
Das KEF setzt sich aus Vertretern der für ethische Fragen relevanten und interessierten Berufsgruppen des Hauses sowie externen Mitgliedern zusammen.
Die Beteiligung möglichst vieler verschiedener Berufsgruppen im KEF ist für eine breite Akzeptanz und Vernetzung unter den Mitarbeitern wichtig und erleichtert den Perspektivwechsel bei der Betrachtung komplexer Situationen.
Die Mitglieder haben nicht die Aufgabe, berufsgruppenspezifische Interessen zu vertreten.
Schweigepflicht
Jedes Mitglied verpflichtet sich, über vertrauliche Angaben in Bezug auf Angelegenheiten des Klinikums sowie zu Personen, die ihm durch die Tätigkeit im Klinikum bekannt geworden sind, Stillschweigen zu bewahren.
Externe Mitglieder unterliegen im selben Umfang wie klinikinterne Mitglieder der Schweigepflicht und dem Gebot der Vertraulichkeit.
Eine schriftliche Schweigepflichterklärung wird von jedem Mitglied eingeholt.
Arbeitszeit
Für Mitarbeiter des Klinikums ist die Mitarbeit im KEF Dienstaufgabe und somit Arbeitszeit.
Externe Mitarbeiter arbeiten ehrenamtlich ohne Aufwandsentschädigung.
Zuständigkeit
Alle an der Patientenversorgung beteiligten und betroffenen Personen, insbesondere Mitarbeiter, Patienten und deren Angehörige können eine klinische Ethikberatung / Fallbesprechung /ethisches Konsil anfragen
Organisation
Das KEF wird nur auf Antrag beratend tätig.
Der Antrag kann aktuell über eine Mail oder ein Telefonat bzw. schriftlich erfolgen.
Eine persönliche Kontaktaufnahme ist auch zukünftig gewünscht.
Das Ziel der Klinischen Ethik-Beratung soll darin liegen, dem Team der Behandelnden und dem Patienten eine Entscheidung in eigener Verantwortung zu erleichtern.
In schwierigen klinischen Entscheidungssituationen soll die Beratung dazu beitragen, die für den Patienten beste Behandlungsentscheidung zu finden und diese ethisch fundiert und für alle Beteiligten nachvollziehbar zu begründen.
Dabei werden der Patientenwille, medizinische, pflegerische, ökonomische, spirituelle und juristische Aspekte berücksichtigt.
In diesem Prozess übernehmen ausgewählte Mitglieder des KEF die Aufgaben der Moderation und ethischen Analyse.
Die endgültige Entscheidung und damit verbundene Verantwortung bleiben bei den behandelnden Ärzten bzw. dem Behandlungsteam und dem Patienten bzw. dessen Stellvertreter.
Änderungen des Statuts des KEF sind auf Vorschlag des Klinischen Ethik-Forums oder des Klinikvorstandes möglich.
Änderungen dieses Statuts bedürfen einer Zustimmung drei Viertel aller Mitglieder des KEF, die zu einer angekündigten entsprechenden Sitzung mit diesem Tagesordnungspunkt anwesend sind.
Änderungen dieses Statuts bedürfen der Zustimmung des Klinikvorstandes.
Mitglieder
Die Mitglieder des Ethikforums kommen derzeit aus folgenden Bereichen:
- Medizin
- Pflege
- Pflegepädagogik
- Rechtswissenschaft
- Religionswissenschaft
- Seelsorge
- Sozialpädagogik
Diese verschiedenen Erfahrungswelten erlauben und ermöglichen uns immer wieder einen Perspektivwechsel.
Ethische Fallbesprechung
Mit einer ethischen Fallbesprechung soll dem Team der Behandelnden und den Patientinnen und Patienten eine Entscheidung in eigener Verantwortung erleichtert werden. In diesem Prozess übernehmen die Mitglieder des Ethikforums die Aufgaben der Moderation und der ethischen Analyse.
In schwierigen klinischen Entscheidungssituationen kann das Ethik-Konsil dazu beitragen, die beste Behandlungsentscheidung zu finden und diese ethisch fundiert und für alle Beteiligten nachvollziehbar zu begründen. Dabei werden der Patientenwille sowie medizinische, pflegerische, spirituelle und juristische Aspekte einbezogen. Die endgültige Entscheidung und damit verbundene Verantwortung bleibt bei den behandelnden Ärztinnen und Ärzten bzw. dem Behandlungsteam und den Patientinnen und Patienten bzw. dessen Stellvertretern.
Ein Ethik-Konsil kann von Patientinnen und Patienten, Angehörigen, pflegenden Mitarbeitenden sowie Ärztinnen und Ärzten angeregt werden. Die Kontaktaufnahme kann am besten per Mail oder telefonisch erfolgen.