Gallenweg
Die Gallenwege liegen teilweise in der Leber, teilweise außerhalb und transportieren die Galle von der Leber in den Zwölffingerdarm. Zwischengeschaltet ist die Gallenblase als Speicherorgan. Die Gallenwege befinden sich im rechten Oberbauch. Die Leberzellen produzieren circa 500 ml Galle am Tag. Sie enthält Ausscheidungsprodukte des Körpers wie Hormone und Bilirubin, ein Blutabbauprodukt, das ihr ihre gelb-bräunliche Farbe gibt. Galle hilft im Darm entscheidend, Fette wie Cholesterin zu verdauen und zur Leber zu transportieren (entero-hepatischer Kreislauf).
Erkrankungen der Gallenwege
Bei zu hohen Konzentrationen an Cholesterin oder Bilirubin, fallen die Substanzen als Kristalle aus. Erkrankungen wie Gallensteine sind die Folge. Sie verursachen sehr unangenehme Beschwerden wie Druck im Oberbauch und Gallekoliken. Eine Gelbsucht (Ikterus) tritt auf, wenn der Körper kein Bilirubin mehr über den Darm ausscheiden kann. Als Folge wird der Stuhl hell (acholisch) und die Ausscheidung erfolgt über den Urin, sodass dieser dunkel wird (bierbraun). Der Abfluss der Galle kann auch durch eine Einengung der Gallenwege, Entzündungen oder Raumforderungen an den Gallenwegen verlegt sein.
Folgende Erkrankungen der Gallenwege behandeln wir:
- Gallengangstumoren (Cholangiozelluläres Karzinom)
- Gallensteine
- Gallengangsstenosen
- unklare Gallengangserweiterung
- Papillenadenome
- Primär Sklerosierende Cholangitis (PSC)
Diagnostik
Die Gallenwege können mit endoskopischem Ultraschall und der endoskopisch-retrograden Cholangio-Pankreatikographie (ERCP) untersucht werden:
- Mit dem endoskopischen Ultraschall lassen sich Steine im Gallengang sowie Tumoren des Gallengangs oder der Bauchspeicheldrüse feststellen.
- Mit der ERCP können Steine aus dem Gallengang entfernt und der Gallefluss bei Engstellen durch Narben oder Tumoren wiederhergestellt werden.
Außerdem steht uns die moderne modulare und hochauflösende Cholangioskopie zur Verfügung. Bei dieser Untersuchung wird ein sehr dünnes Endoskop in den Gallengang vorgeschoben, mit dem krankhafte Veränderungen im Gallengang näher untersucht und Gewebeproben entnommen werden können. Daneben lassen sich mithilfe der Cholangioskopie auch große Gallensteine mittels einer speziellen Sonde (EHL) zertrümmern.