Wenn das Herz zu langsam schlägt oder gefährliche Rhythmusstörungen auftreten, kann ein Herzschrittmacher oder ein Defibrillator (ICD) helfen, den Herzrhythmus zu stabilisieren und Leben zu retten. Wir begleiten Sie mit langjähriger Erfahrung auf diesem Weg – von der ersten Untersuchung bis zur individuellen Auswahl des passenden Geräts und der sicheren Implantation. Jährlich setzen wir etwa 200 Herzschrittmacher und Defibrillatoren unterschiedlichster Art ein. Unsere Klinik gehört zu den wenigen zertifizierten Ausbildungsstätten für Herzschrittmacher-Implantationen, und drei von vier unserer spezialisierten Operateure verfügen über die Zusatzqualifikation „Device-Therapie“ der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie. 

Symptome

  • Schwindel oder Ohnmachtsanfälle
  • Müdigkeit oder verminderte Leistungsfähigkeit
  • Atemnot bei geringer Belastung
  • Unregelmäßiger, langsamer oder aussetzender Puls

Diagnostik

Wie stellen wir fest, ob Sie einen Herzschrittmacher oder Defibrillator brauchen? Bevor wir eine Entscheidung treffen, nehmen wir uns Zeit für Sie: Wir hören Ihnen zu, analysieren Ihre Beschwerden und führen gezielte Untersuchungen durch.

  • EKG (Elektrokardiogramm): Aufzeichnung der elektrischen Aktivität des Herzens – oft als Langzeit- oder Belastungs-EKG.
  • Ereignisrekorder: Ein kleines Gerät, das unregelmäßige Herzrhythmen über Wochen oder Monate aufzeichnet.
  • Echokardiographie (Herzultraschall): Untersuchung der Herzstruktur und -funktion.
  • Elektrophysiologische Untersuchung (EPU): Spezielle Untersuchung, bei der die elektrische Erregungsleitung des Herzens genau analysiert wird.

Weitere Informationen

  • Einkammer-Schrittmacher: stimuliert nur eine Herzkammer (z. B. bei Vorhofflimmern mit langsamem Puls).
  • Zweikammer-Schrittmacher: koordiniert den Rhythmus zwischen Vorhof und Hauptkammer für eine natürlichere Herzfunktion.
  • Biventrikulärer Schrittmacher (CRT-Schrittmacher): für Patienten mit Herzschwäche, um beide Herzkammern synchron arbeiten zu lassen und die Pumpfunktion zu verbessern.
  • Linksschenkelblock-Stimulation (LBBAP): eine moderne Methode, die die natürlichen Reizleitungen des Herzens nutzt und eine noch bessere Pumpleistung und Belastbarkeit ermöglicht.

Ob biventrikuläre Stimulation (CRT-Therapie) oder Linksschenkelblock-Stimulation (LBBAP), das Ergebnis der modernen Schrittmacher-Stimulation ist, dass die Patienten sich sehr häufig leistungsfähiger fühlen, ihr Herz effizienter arbeitet und ihre Lebensqualität sich verbessert. Unsere Experten wählen für Sie das passende Gerät aus – individuell auf Ihre Herzfunktion und Ihre persönlichen Bedürfnisse abgestimmt!

Ein Defibrillator ist notwendig, wenn ein hohes Risiko für lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen besteht. Diese Geräte erkennen gefährliche Rhythmusstörungen und geben – falls nötig – lebensrettende elektrische Impulse, um das Herz wieder in den richtigen Rhythmus zu bringen.

Arten von Defibrillatoren:

  • Implantierbarer Defibrillator (ICD): Funktioniert ähnlich wie ein Herzschrittmacher und schützt zusätzlich vor plötzlichem Herztod durch „bösartige“ Herzrhythmusstörungen.
  • Subkutaner Defibrillator (S-ICD): Liegt unter der Haut und kommt ohne Elektroden im Herzen aus – ideal für bestimmte Patientengruppen.

Die Implantation der Herzschrittmacher erfolgt in einem speziell ausgestatteten OP-Saal unter sterilen Bedingungen. Wir verabreichen immer eine örtliche Betäubung. Wenn gewünscht, geben wir Ihnen zudem noch ein „Entspannungsmedikament“.

Unterhalb des linken Schlüsselbeins setzen unsere Operateure einen wenige Zentimeter langen Hautschnitt und schaffen im Unterhaut-Fettgewebe Platz für den Schrittmacher, die sogenannte Herzschrittmacher-Tasche.

Davor werden ultraschall- und röntgengesteuert eine bis drei Elektroden (je nach System) über die große Schlüsselbein-Vene zum Herzen vorgeführt und im Herzen verankert. 

Wenn der Schrittmacher in die Tasche eingelegt ist, wird die Wunde mit einer Hautnaht verschlossen, die nach zehn Tagen von Ihrem Hausarzt entfernt wird. Bei vielen Patienten führen wir diese „kleine Operation“ ambulant durch.

Den genauen Ablauf erklären wir Ihnen im Rahmen eines offiziellen Aufklärungsgespräches und beantworten Ihnen gerne Ihre Fragen.