Wir sind spezialisiert auf die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit koronarer Herzerkrankung (KHK). Unser 24/7-Herzkatheter-Notfalldienst versorgt Patienten mit akutem Koronarsyndrom oder Herzinfarkt rund um die Uhr. Jährlich führen wir rund 300 Einsätze außerhalb der regulären Dienstzeiten durch, um schnelle und lebensrettende Maßnahmen zu gewährleisten.
Um die Notfallversorgung weiter zu optimieren, arbeiten wir eng mit den Notärzten des Landkreises Neumarkt zusammen und haben gemeinsam ein akkreditiertes Herzinfarkt-Netzwerk aufgebaut. Dies ermöglicht, bereits auf dem Weg ins Krankenhaus eine besonders schnelle Diagnose und Behandlung von Herzinfarkten. Dadurch können wir wertvolle Zeit sparen und die Überlebenschancen der Patienten erheblich verbessern.
Seit 2023 sind wir zudem als zertifiziertes „Cardiac Arrest Center“ anerkannt. Das bedeutet, dass Patienten mit plötzlichem Herz-Kreislauf-Stillstand bei uns nach neuesten wissenschaftlichen Standards versorgt werden. Durch eine enge Verzahnung mit der Notfallmedizin und eine hochmoderne intensivmedizinische Betreuung bieten wir optimale Überlebens- und Erholungsmöglichkeiten.
Ursachen
Die koronare Herzerkrankung (KHK) entsteht durch Verengungen oder Verschlüsse der Herzkranzgefäße, meist verursacht durch Ablagerungen (Arteriosklerose). Dadurch wird die Durchblutung des Herzmuskels eingeschränkt, was zu einer Sauerstoffunterversorgung führt.
Symptome
Ein häufiges Anzeichen der KHK ist die Angina pectoris, ein Druck- oder Engegefühl in der Brust, das typischerweise bei körperlicher Anstrengung, Stress oder Kälte auftritt und in Ruhe wieder nachlässt.
Typische Symptome bei Männern: Meist ein drückender, stechender oder brennender Schmerz hinter dem Brustbein, oft begleitet von Ausstrahlungen in den linken Arm, die Schulter, den Rücken oder den Kiefer. Zusätzlich können kalter Schweiß, Übelkeit oder Schwindel auftreten.
Symptome bei Frauen: Frauen haben oft unspezifischere Beschwerden, darunter Luftnot, starke Müdigkeit, Übelkeit, Bauchschmerzen oder ein Brennen in der Brust. Auch Schmerzen im Nacken oder zwischen den Schulterblättern kommen häufig vor. Diese Unterschiede können dazu führen, dass Herzprobleme bei Frauen später erkannt werden.
Diagnostik
Dank unserer hochmodernen Diagnostik und unserer interdisziplinären Zusammenarbeit bieten wir Ihnen maximale Sicherheit und die bestmögliche Versorgung für Ihre Herzgesundheit.
- Hochauflösende Herz-Ultraschallgeräte ermöglichen eine dreidimensionale Darstellung des Herzmuskels und der vier Herzklappen in Echtzeit (4 D Echokardiographie).
- Globale Strain-Analyse: Die zusätzliche Analyse, bei der die Verkürzung und Verformung des Herzmuskels gemessen wird, lässt uns bereits frühzeitig auch schon sehr leichtgradige Verschlechterungen der Herzpumpleistung erkennen.
- Dobutamin-Stress-Ultraschalluntersuchung: Um eine koronare Herzerkrankung sicher zu erkennen, ist ein Belastungs-EKG viel zu ungenau. Darum führen wir täglich mehrere Dobutamin-Stress-Ultraschalluntersuchungen durch, mit der wir die Durchblutung des Herzens sehr präzise analysieren können.
- Kardiologie-CT: Mit dieser nicht-invasiven Methode können wir die Herzkranzgefäße und eventuelle Verkalkungen erkennen. Die Untersuchung liefert in kürzester Zeit detaillierte Bilder des Herzens und der Herzkranzgefäße und hilft Engstellen oder Plaques frühzeitig zu erkennen.
- Herzkatheteruntersuchung mit modernster intrakoronarer Bildgebung: Im Rahmen mehrerer wissenschaftlichen Publikationen konnten wir einen optimierten Untersuchungsablauf mit einer statistisch signifikanten Verbesserung der Erfolgsrate und einer Erhöhung der Patientensicherheit beschreiben. Erfahren Sie mehr auf unserem YouTube Kanal.
- Zusätzlich zur üblichen Röntgentechnik benutzen wir modernste intrakoronare Bildgebungsverfahren, um Engstellen (Stenosen) noch exakter charakterisieren zu können.
- Hochauflösender intravaskulärer Ultraschall (IVUS): Diese Methode liefert detaillierte Querschnittsbilder der Gefäßwände und hilft, Verengungen präzise zu bestimmen.
- Optische Kohärenztomographie (OCT): Mithilfe von Lichtwellen entstehen hochpräzise Bilder der Gefäßinnenwand, die eine detaillierte Analyse von Ablagerungen und Stents ermöglichen.
- Intrakoronare Druckmessung (FFR/iFR): Diese Technik misst den Druckunterschied vor und hinter einer Engstelle und hilft zu entscheiden, ob eine Behandlung notwendig ist.
Brustschmerzen ohne Gefäßverengung
Wir untersuchen mehr als 1.000 Patienten mit Brustschmerzen (Angina pectoris) pro Jahr, bei denen sich keine Verengung der Herzkranzgefäße (Stenose) bei der Herzkatheteruntersuchung zeigt. Auch dann können wir Ihnen weitere Untersuchungen anbieten, mit denen aufgezeigt werden kann, dass die kleinsten Gefäße im Bereich des Herzmuskels eine Durchblutungsstörung am Herzen auslösen.
- Brustschmerzen (Angina pectoris) – oft bei Belastung, Stress oder auch in Ruhe
- Engegefühl oder Brennen in der Brust, das in Arme, Rücken oder Kiefer ausstrahlen kann
- Luftnot, Schwindel oder Übelkeit, häufig besonders nachts oder früh morgens
Zwei häufige Ursachen für Brustschmerzen ohne Gefäßverengung sind:
- Mikrovaskuläre Dysfunktion: eine Störung der kleinsten Herzgefäße, die nicht ausreichend auf Belastung reagieren.
- Koronarspasmen: plötzliche Verkrampfungen der Herzkranzgefäße, die den Blutfluss vorübergehend einschränken.
Wenn die herkömmliche Diagnostik keine Verengung der Herzkranzgefäße zeigt, setzen wir spezialisierte Untersuchungen ein. Dazu bedarf es zusätzlicher Untersuchungen im Rahmen eines Herzkatheters:
- Koronarfluss-Reserve (CFR)-Messung: Mit dieser Methode überprüfen wir, wie gut sich die Blutgefäße an eine erhöhte Belastung anpassen. Ein niedriger CFR-Wert zeigt, dass die kleinsten Gefäße (Mikrozirkulation) nicht richtig arbeiten, was zu Brustschmerzen führen kann.
- Acetylcholin-Test zur Testung: Wir verabreichen ein Medikament (Acetylcholin) direkt in die Herzkranzgefäße, um zu prüfen, ob sich diese untypisch verkrampfen (Koronarspasmen).
Nach der gezielten Diagnostik entwickeln wir für Sie eine passgenaue Behandlung, die Ihre Beschwerden lindert und das Risiko für Komplikationen reduziert.
Bei Mikrovaskulärer Dysfunktion:
- Beta-Blocker oder Kalziumantagonisten zur Entlastung des Herzens
- ACE-Hemmer oder Statine zur Verbesserung der Gefäßfunktion
- Individuelle Lebensstilberatung für eine langfristige Herzgesundheit
Bei Koronarspasmen:
- Kalziumantagonisten (z. B. Diltiazem oder Amlodipin), um die Gefäße zu entspannen
- Nitrate zur kurzfristigen Linderung von Beschwerden