Entzündung der Lunge und des Rippfells

Bei der akuten Lungenentzündung (Pneumonie) kommt es zu einer Entzündungsreaktion des Lungengewebes. Diese wird in der Mehrzahl der Fälle durch Bakterien oder Viren ausgelöst. In einigen Fällen kann sie - vor allem bei abwehrgeschwächten Personen – auch durch Pilze oder andere seltene Krankheitserreger verursacht werden. In schweren Fällen kann diese Entzündung auch das Rippfell betreffen und zu Flüssigkeits- und Eiteransammlungen im Pleuraraum (Raum zwischen Lunge und Brustkorb) führen.

Auch bestimmte Medikamente, Chemotherapien, eine Strahlenbehandlung der Lunge oder ein fehlgeleitetes Immunsystem können zu einer Entzündung der Lunge und des Rippfells führen.

Symptome

Typischerweise beginnt eine Lungenentzündung plötzlich mit Husten, grün-bräunlichem Auswurf, Fieber und Krankheitsgefühl. Darüber hinaus können Luftnot, eine beschleunigte Atmung und ein schneller Herzschlag beobachtet werden. 

Bei gleichzeitiger Entzündung des Rippfells können zusätzlich atemabhängige Schmerzen des Brustkorbes auftreten. Allerdings liegen nicht immer alle Beschwerden gleichzeitig vor, auch Verläufe mit trockenem Reizhusten oder schleichendem Beginn sind möglich. 

Diagnose

Die Grundlage der Diagnostik bilden die klinische Untersuchung und das Abhören der Lunge mit Hilfe des Stethoskops. Im Blut zeigen sich häufig erhöhte Entzündungswerte. Meistens wird ein Röntgenbild von der Lunge angefertigt. 

In einigen Fällen ist zusätzlich eine Computertomographie der Lunge notwendig. Zur besseren Behandlungssteuerung wird der Nachweis des ursächlichen Keimes angestrebt, etwa durch Untersuchung des Auswurfes. Bei komplizierten Verläufen oder abwehrgeschwächten Menschen ist zusätzlich eine Lungenspiegelung (Bronchoskopie) notwendig.

Bei vermuteter Entzündung des Rippfells mit Flüssigkeits- oder Eiteransammlung im Rippenfell-Spalt (Pleuraraum) wird eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) des Brustkorbes durchgeführt, eventuell mit einer anschließenden Punktion der Flüssigkeit unter lokaler Betäubung.

Therapie

Bakteriell verursachte Lungenentzündungen lassen sich in der Regel gut mit Antibiotika behandeln. Bei vermuteter und nachgewiesener Entzündung durch Viren oder Pilze kommen spezielle Medikamente zum Einsatz, deren Wirksamkeit allerdings begrenzt sein kann. Manche Viren können auch nicht speziell medikamentös behandelt werden. 

In den meisten Fällen ist zusätzlich zur Antibiotikatherapie eine Inhalations- und Atemtherapie ausreichend. Je nach Schwere der Erkrankung kann auch eine Therapie auf unserer Überwachungs- oder Intensivstation notwendig werden.

Sollte es zu einer großen Flüssigkeitsansammlung oder Nachweis von Eiter im Pleuraraum kommen, muss die Flüssigkeit meistens mit Hilfe eines Schlauches nach außen abgeleitet werden (Thoraxdrainage). In manchen Fällen ist auch eine thoraxchirurgische Therapie notwendig. Diesbezüglich arbeiten wir eng mit unserer Klink für Allgemein- und Viszeralchirurgie zusammen.