Lungenfibrose

Bei einigen Lungenerkrankungen kann es zu einer Einlagerung von Bindegewebe in das Lungengewebe kommen. Dies wird als Lungenfibrose bezeichnet. Durch die Bindegewebseinlagerung kann die Atmungsfähigkeit beeinträchtigt werden, da die Lunge weniger elastisch wird und die Aufnahme von Sauerstoff aus den Lungenbläschen erschwert wird.

Symptome

Die Symptome einer Lungenfibrose entwickeln sich oft langsam. Typisch sind trockener Husten, Müdigkeit, allgemeine Schwäche sowie Atemnot. Letztere besteht anfangs oft nur bei Belastung, bei fortgeschrittener Erkrankung kann es schon in Ruhe zu Kurzatmigkeit kommen.

Häufige Erkrankungen

Es gibt zahlreiche verschiedene Ursachen und Erkrankungen, die zu einer Lungenfibrose führen können. Dazu gehören: 

  • das Einatmen von bestimmten Schadstoffen und Stäuben
  • die Einnahme von bestimmten Medikamenten
  • eine zuvor erfolgte Strahlentherapie
  • schwere Atemwegsentzündungen
  • bestimmte allergische sowie autoimmune Reaktionen
  • Rheuma oder rheumaähnlichen Erkrankungen (Mitreaktion des Lungengewebes im Sinne einer Vernarbung/Fibrosierung) 

Entwickelt sich die Erkrankung ohne erkennbare Ursache, spricht man von einer „idiopathischen“ Lungenfibrose.

Diagnose

Um eine Lungenfibrose richtig behandeln zu können, ist es wichtig die zugrundeliegende Erkrankung möglichst genau zu identifizieren. 

  • Dazu füllen wir gemeinsam mit Ihnen speziell entwickelte Fragebögen zur Ursachensuche aus und führen eine gezielte Blutuntersuchung durch.
  • Mit unseren modernen Ultraschallgeräten können wir den Blutdruck in der Lunge bereits sehr gut abschätzen und so ermitteln, ob die rechte Herzkammer schon durch einen Lungenhochdruck (pulmonale Hypertonie) gelitten hat, der bei einer länger bestehenden Lungenfibrose auftreten kann.
  • Zur exakten Bestimmung des Blutdrucks in der Lunge müssen wir in einigen Fällen noch einen Rechtsherzkatheter, auch „kleiner Herzkatheter“ genannt, durchführen.
  • Zudem sind bildgebende Verfahren wie die hochauflösende Computertomographie (HRCT) möglich.
  • Sollte es erforderlich sein, besprechen wir mit Ihnen die Durchführung einer Lungenspiegelung (Bronchoskopie) mit Lungenspülung und eventuell Probeentnahme zur histologischen Untersuchung.
  • Zur Beurteilung des Schweregrades der Lungenfibrose und dem Ausmaß der klinischen Beeinträchtigung stehen uns verschiedene lungenfunktionelle Tests zur Verfügung. 

Nach Erhalt aller benötigten Befunde besprechen wir diese gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen des Universitätsklinikums Regensburg in deren Fibrose-Board, um die optimale Therapie für Sie festzulegen.

Therapie 

Nach Abschluss der Diagnostik besprechen wir mit Ihnen die – je nach zugrundeliegender Erkrankung – in Frage kommenden meist medikamentösen Therapieoptionen und leiten diese ein.

Bei einer Lungenfibrose kann es jederzeit zu einer akuten Verschlechterung (Exazerbation) kommen, die einen stationären Krankenhausaufenthalt erforderlich macht. Sollte dies der Fall sein, suchen wir die Ursache der Verschlechterung und behandeln diese soweit möglich.

Wir führen Sauerstoffbedarfsermittlungen durch und verordnen Ihnen, sofern erforderlich, Sauerstoff für zu Hause. 

Gemeinsam mit dem Sozialdienst des Hauses beantragen wir bei Ihrer Krankenkasse, sollten Sie dies wünschen, eine Lungen-Rehabilitations-Maßnahme im Anschluss an den stationären Krankenhaus-Aufenthalt.

Sollte die Lungenfibrose im Verlauf fortschreiten und sich ihr Zustand verschlechtern, sorgen wir für eine ausreichende Symptomkontrolle, damit Sie keine Luftnot erleiden müssen.