Zur Allgemeinen Nephrologie gehören:

  • akute und chronische Nierenerkrankungen
  • Störungen im Wasser-, Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalt
  • entzündliche Erkrankungen der Nierenkörperchen (Glomerulonephritiden)
  • entzündliche Gefäßerkrankungen (Vaskulitiden)
  • systemische Autoimmunerkrankungen
  • angeborene Nierenerkrankungen
  • Bindegewebserkrankungen der Niere (tubulointerstitielle Erkrankungen)
  • Harnwegsinfektionen
  • Nierensteinerkrankungen

Häufige Erkrankungen

Ein akutes Nierenversagen bedeutet eine Verschlechterung der Nierenfunktion innerhalb kurzer Zeit. Es ist durch einen Anstieg von Nierenwerten und eine rückläufige Urinausscheidung gekennzeichnet.

CKD bezeichnet eine anhaltende Schädigung der Nierenfunktion oder Nierenstruktur, die mehr als drei Monate andauert. Die Entgiftungsfunktion der Niere ist gestört und es bestehen Auffälligkeiten bei der Urinausscheidung wie etwa eine vermehrte Eiweißausscheidung (Proteinurie).

Hierbei handelt es sich um entzündliche Erkrankungen der Nierenkörperchen (Glomeruli), bei denen das Immunsystem beteiligt ist. Es kann zu Ablagerungen von Antigen-Antikörper-Komplexen kommen oder es sind Antikörper im Blut nachweisbar. Dies führt zu Urinauffälligkeiten mit Blutbeimengungen (glomeruläre Hämaturie) oder vermehrter Eiweißausscheidung (Proteinurie). Die Nierenfunktion kann sich langsam oder auch sehr schnell verschlechtern. Die Glomerulonephritis ist die zweithäufigste Ursache des terminalen Nierenversagens.

Die Osmolalität bezeichnet die Konzentration aller gelösten Teilchen im Blutserum. Die Aufrechterhaltung der Osmolalität im physiologischen Bereich wird als Isotonie bezeichnet. Abweichungen von der Isotonie sind am häufigsten verursacht durch Konzentrationsänderungen des Serumnatriums.

Hierbei handelt es sich um immunologisch ausgelöste Gefäßentzündungen, die verschiedene Organe schädigen können. Eine Nierenbeteiligung liegt insbesondere bei den Vaskulitiden kleiner Gefäße vor.

Unterschieden werden Zystennieren und das Alport-Syndrom. Die Zystennierenkrankheit (autosomal dominante polyzystische Nierenerkrankung, ADPKD) ist die häufigste autosomal dominante Erkrankung des Menschen und betrifft 10 % aller Dialysepatienten. 

Das Alport-Syndrom ist eine erbliche Erkrankung des Typ IV Kollagens mit Blutbeimengung im Urin und typischen feingeweblichen Nierenveränderungen, die auch zu Schwerhörigkeit und Augenveränderungen führt.

Diagnose

Zur nephrologischen Diagnostik gehören:

  • Erhebung der Krankenvorgeschichte (Anamnese), einschließlich Medikamenten und Familienanamnese
  • körperliche Untersuchung
  • Blutdruckmessung
  • Urinmikroskopie
  • Bildgebung: Sonografie, Farbduplexsonografie, Computertomografie (CT), Magnetresonanztomografie (MRT)
  • nuklearmedizinische Untersuchungen (Nierenszintigrafie, Kontrastmitteluntersuchungen), nur bei manchen Fällen
  • Nephrologische Laboruntersuchungen zur Beurteilung der glomerulären Filtrationsrate (GFR) u.a.
  • Urindiagnostik mittels Urinstatus und Sediment sowie Bestimmung der Proteinurie
  • Bestimmung von Kalzium, Phosphat, Parathormon, Vitamin D und anderen Parametern zur Beurteilung des häufig gestörten Knochenstoffwechsels
  • Messen der Parameter des Eisenstoffwechsels für die Diagnostik der häufigen Blutarmut (Anämie) bei CKD
  • Hormonelle Diagnostik, um sekundäre Formen von Bluthochdruck nachzuweisen
  • Bestimmung von Autoantikörpern (Immunglobuline, die gegen körpereigene Antigene gerichtet sind) zur Diagnostik von Vaskulitiden

Bei nierentransplantierten Patienten erfolgt ein therapeutisches Drug Monitoring durch Spiegelmessung von Immunsuppressiva. Bestimmte Antibiotika werden bei Nierenkranken ebenfalls anhand von Spiegelbestimmungen dosiert. 

Therapie

Ein wichtiges Therapieziel ist es, die Funktion der erkrankten Nieren soweit zu erhalten, dass eine dauerhafte Nierenersatztherapie (Dialyse) oder Nierentransplantation vermieden oder hinausgezögert werden kann. 

Dazu gehört insbesondere die Kontrolle der kardiovaskulären Risikofaktoren:

1. Blutdrucksenkung
Zur Vermeidung von kardiovaskulären Komplikationen und Progressionsverzögerung einer Nierenerkrankung ist eine gute Blutdruckkontrolle mit einem Zielwert von < 140/90 mmHg, bei Proteinurie < 130/80 mmHg notwendig.

2. Cholesterinsenkung
Patienten mit CKD gelten als kardiovaskuläre Risikopatienten. Es besteht daher häufig die Indikation zur medikamentösen Cholesterinsenkung, in der Regel zunächst mit Statinen, eventuell in Kombination mit Ezetimib und weiteren Substanzen, um leitliniengerechte Zielwerte für das LDL-Cholesterin zu erreichen.

3. Allgemeinmaßnahmen 
Wichtige weitere Faktoren, die das Fortschreiten von Nierenerkrankungen verhindern, sind:

  • strikte Nikotinkarenz
  • körperliche Aktivität
  • Normalisierung eines erhöhten Körpergewichts
  • Ernährungsaspekte: Kochsalzreduktion und angepasste Protein- und Phosphatzufuhr

Sprechstunden & Ambulanzen

Nephrologische Ambulanz im KfH-Nierenzentrum:
Montag bis Freitag 8-13 Uhr und nach Vereinbarung

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