Behandlungsmöglichkeiten

In regelmäßigen Konferenzen der beteiligten Spezialisten legen wir gemeinsam mit Ihnen eine geeignete Therapiestrategie nach den aktuell bestehenden Leitlinien fest. Je nach Krankheitsstadium und individuellem Fall gibt es entsprechende Möglichkeiten der Behandlung.

  • Kurative Therapieoptionen, d.h. solche, die auf eine vollständige Heilung abzielen, stellen die operative Entfernung der Prostata und die Prostatabestrahlung dar.
  • In fortgeschrittenen Stadien kann das Wachstum des Karzinoms durch eine Hormontherapie gebremst werden, bzw. eine Chemotherapie durchgeführt werden.
  • Vor allem in höherem Alter ist das Prostatakarzinom ein eher langsam wachsender Tumor. Daher kann es in individuellen Fällen auch von Vorteil sein, mit einem Therapiebeginn zu warten (active surveillance) bzw. erst bei der Entwicklung von Symptomen einzugreifen (watchful waiting).

Robotisch-assistierte Prostatektomie

Die robotisch assistierte Chirurgie ist eine Weiterentwicklung der traditionellen Laparoskopie. Durch die Anwendung modernster Technik wird hierdurch die minimalinvasive Therapie grundlegend erweitert und verbessert. In den letzten Jahren hat sich diese Therapieform fest etabliert und löst mittlerweile offene und traditionelle laparoskopische Operationsverfahren mehr und mehr ab.

Operationsroboter

Am Klinikum Neumarkt steht uns mit dem Da Vinci X System der amerikanischen Firma Intuitive Surgical einer der modernsten und am weitesten verbreitete Operationsroboter zur Verfügung.

Ursprünglich entwickelte sich das technische System aus dem Bestreben, damit in Krisengebieten ferngesteuert operieren zu können. Heute findet es eine breite Anwendung in verschiedenen Teilbereichen chirurgischer Disziplinen. Dabei befindet sich der Patient zusammen mit dem gesamten Operationsteam, bestehend aus Chirurg, Anästhesist, chirurgischem Assistenten und Pflegeteam in einem Raum.

Ablauf der Operation

Über kleinste Hautschnitte werden eine Kamera mit Lichtquelle und die Instrumente in den Bauchraum eingebracht und über die vier Arme des da Vinci Systems bewegt. Die Bewegungen werden durch den Chirurgen, der in einer Konsole im Raum sitzt, über eine Art Joystick exakt gesteuert. Dabei ist durch die sieben Freiheitsgrade eine maximale Bewegungsfreiheit gegeben, zudem wird jegliches Händezittern herausgefiltert, um eine höchste Präzision zu ermöglichen. Der DaVinci-Roboter kann keine eigenen Aktionen ausführen, jede Bewegung wird durch den Operateur gesteuert.

Für den Operateur werden in der Konsole die Kamerabilder in 3D und in bis zu 10-facher Vergrößerung dargestellt. Dadurch kann das System durch die genaue Instrumentenführung und Darstellung die chirurgischen Möglichkeiten erweitern und den Operateur technisch unterstützen. Die operative Expertise und das Handwerk sind dabei unersetzlich.

Da diese Operationsmethode von allen Krankenkassen akzeptiert wird, entstehen für Sie als Patient keine zusätzlichen Kosten.

Vorteile für den Patienten

  • kleine Narben
  • geringeres Risiko für Wundheilungsstörungen und Infektion
  • postoperativ schnellere Mobilisierung und weniger Schmerzen
  • kürzerer stationärer Aufenthalt
  • schonendes Operieren bei guter Tumorkontrolle (z.B. bei der operativen Entfernung der Prostata zum Erhalt der Kontinenz und zur Schonung der Nerven für die Erektionsfähigkeit, wenn möglich abhängig von der Tumorausbreitung)

Durch die enge Anatomie im Becken kann das DaVinci-System zur Entfernung der Prostata und der Samenblasen, sowie der Lymphdrüsen besonders gut eingesetzt werden. Durch die verbesserte Darstellung der feinen Strukturen wird ein präzises Arbeiten ermöglicht, was den Erhalt der Kontinenz und die Nervenschonung zum Erhalt der Erektionsfähigkeit unterstützt.

 

Nachsorge

Die Nachsorgeuntersuchung wird bei Ihrem behandelnden Urologen ambulant durchgeführt.

Bei asymptomatischen Patienten nach kurativer Therapie werden innerhalb der ersten zwei Jahre Nachsorgeuntersuchungen mit PSA-Bestimmung alle drei Monate empfohlen, danach in längeren Intervallen.