Bei uns sind Sie in allen Belangen rund um Ihren Dialysezugang gut aufgehoben. In unserem Team arbeiten Spezialistinnen und Spezialisten aus verschiedenen Fachdisziplinen (Gefäßchirurgie, Nephrologie und interventionelle Radiologie) eng zusammen, um nach den aktuellen Erkenntnissen der Wissenschaft den passenden Dialysezugang für Sie zu finden und zu erhalten.
Daher sind wir auch zertifiziert als Shunt-Referenzzentrum. Wir sind stolz, dass uns als erstem Zentrum in Nordbayern und zweitem Zentrum bayernweit das Zertifikat als Interdisziplinäres Zentrum für Dialysezugänge verliehen wurde. Die Zertifizierung erfolgte durch das internationale Zertifizierungsunternehmen ClarCert.
Wir betreuen Sie individuell und gehen auf Ihre Wünsche und Bedürfnisse ein. Die Kommunikation sowohl mit Ihnen als auch mit Ihrem zuweisenden Nierenzentrum ist uns eine Herzens-
angelegenheit: Wenn alle Beteiligten die notwendigen Informa-
tionen bekommen, kann die Offenheitsrate eines Shunts deutlich verbessert werden. Für Sie bedeutet das eine langfristig verbesserte Lebensqualität.
Anlage oder Korrektur von Dialyseshunts
Bei einer hochgradig eingeschränkten Nierenfunktion kann eine Nierenersatztherapie notwendig werden. Für die Hämodialyse ist ein Gefäßzugang erforderlich, über den Blut entzogen und nach Entfernung von Giftstoffen und überschüssigem Wasser wieder zurückgegeben werden kann. Als Gefäßzugang wird entweder eine arteriovenöse Fistel (Shunt), oder wenn dies nicht möglich ist, ein Vorhofkatheter angelegt
Als interdisziplinäres Shunt-Referenzzentrum stehen wir in Kooperation mit dem angeschlossenen KfH-Nierenzentrum für alle Fragen zur Neuanlage von Dialysezugängen sowie bei Problemen gerne zur Verfügung
Wir arbeiten eng mit Ihren behandelnden Nephrologen zusammen und versuchen, in jedem Fall individuell, die beste Therapie für Sie zu finden, um Ihren Shunt bestmöglich zu erhalten und die körpereigenen Ressourcen zu schonen.
Diagnose
Der erste Schritt zur Beurteilung von Dialyseshunts ist die klinische Untersuchung durch einen erfahrenen Shuntchirurgen. Zur Diagnostik am Shunt verfügen wir über große Erfahrung in der farbcodierten Ultraschalldiagnostik am Shunt. Schnittbildgebende Verfahren (CT-Angiographie) und kathetergestützte Diagnostikverfahren (Angiographie) stehen ebenso unmittelbar am Hause zur Verfügung.
Therapie
Anlage eines Dialyseshunts
Ein Dialysezugang wird durch eine Kurzschlussverbindung (Shunt) zwischen einer Schlagader und einer Vene geschaffen, in der Regel am Arm. Idealerweise kann dies mit körpereigenen Adern realisiert werden. Falls diese nicht geeignet sind, stehen spezielle Kunstgefäße (Gefäßprothesen) zur Verfügung, die eingepflanzt werden. Sollte eine Shuntanlage nicht möglich oder gewünscht sein, kann auch ein dauerhafter Dialysekatheter über einen kleinen Schnitt am Hals eingepflanzt werden.
Im Verlauf kann es zu Problemen am Shunt kommen, die zu einem Verschluss oder zu unzureichender Funktion dieser „Lebensader“ führen können. Mehrere Faktoren bedingen dies:
Die genutzte Vene ist von der Wandbeschaffenheit her nicht für den erhöhten Blutfluss gedacht und kann sich erweitern, aber auch vernarben.
Durch das Einbringen der kräftigen Dialysenadeln, dreimal wöchentlich, kann es ebenfalls zu Vernarbungen und Engstellen kommen.
Sollten Kunstgefäße genutzt werden, wird das Material durch das Punktieren zur Dialyse mit der Zeit „löcherig“ und muss ersetzt werden.
Probleme am Shunt durch Engstellen, Verschlüsse oder auch zunehmende Erweiterungen (Aneurysmen) des Shunts können durch endovaskuläre Maßnahmen wie Ballondilatation und Stentimplantation sowie Kombinationen von operativer und gleichzeitiger endovaskulärer Behandlung gelöst werden
Die Behandlung von Dialysepatienten erfolgt in Kooperation mit dem angeschlossenen KfH-Nierenzentrum.
Gut zu wissen
Sowohl zur Planung einer Shuntanlage als auch bei Problemen mit einem bestehenden Shunt werden Sie ambulant ausführlich voruntersucht, das weitere Vorgehen wird festgelegt und mit Ihnen besprochen. Uns stehen zwei hochmoderne Farbduplexsonografie-Geräte zur Verfügung, die eine genaue Diagnostik ermöglichen. Bei offenen Fragen können wir weiterführende Untersuchungen, wie eine Angiografie oder Computertomografie, in die Wege leiten.
Viele Shuntoperationen können in schonender Teilnarkose vom Team der Klinik für Gefäßchirurgie durchgeführt werden. Revisionsoperationen werden in dem im Jahr 2022 eröffneten Hybrid-Operationssaal durchgeführt, der mit einer robotergestützten Angiografieanlage ARTIS pheno von Siemens Healthineers für beste Bildgebung ausgestattet ist. Dadurch können Operationen mit Katheterverfahren kombiniert werden, um das Operationsausmaß möglichst klein zu halten. Wir beherrschen das gesamte Spektrum der Shuntchirurgie und wählen mit Weitsicht und Bedacht das für Sie passende Verfahren aus.
Sowohl getunnelte Dialysekatheter als auch Katheter zur Peritonealdialyse werden operativ in unserem Zentrum implantiert.
Sollten in Ihrem Shunt Engstellen auftreten, können diese über ein Katheterverfahren behoben werden. Diese Therapie wird in der Klinik für Radiologie ambulant durchgeführt. In unserer Angio-Suite halten wir eine große Auswahl an Kathetern, Ballons und Stents vor, um Ihr Problem bestmöglich angehen zu können.
Eine Dialysebehandlung erfolgt während des stationären Aufenthaltes im angeschlossenen KfH-Nierenzentrum. Das Team der Klinik für Nephrologie und Allgemeine Innere Medizin stellt auch das ärztliche Personal des KfH-Nierenzentrums und gewährleistet eine kontinuierliche internistisch-nephrologische Betreuung.
Regelmäßig besprechen wir unsere Shuntpatienten in einer interdisziplinären Konferenz.
Team
Klinik für Nephrologie und Allgemeine Innere Medizin
Stellv. Leiter des Shuntzentrums
Klinik für Gefäßchirurgie und Endovaskuläre Chirurgie
Zentrumskoordinatorin des Shuntzentrums
Kontakt
Interdisziplinäres Shuntzentrum Neumarkt
Klinik für Gefäßchirurgie und Endovaskuläre Chirurgie
09181 420-4088
shuntzentrum@klinikum.neumarkt.de
Sprechstunde Shuntzentrum:
Täglich von 9:00 bis 13:00 Uhr nach telefonischer Vereinbarung.
PD-Katheter-Anlage: