Delir- und Demenzmanagement

Während eines Krankenhausaufenthaltes kann es vorkommen, dass insbesondere ältere Patienten in eine akute Verwirrtheit (Delir) gleiten. 20 - 50% der älteren Patienten, die in ein Krankenhaus aufgenommen werden, erleiden während des Krankenhausaufenthaltes ein Delir. Ebenfalls sehr gefährdet sind Patienten mit einer Schenkelhalsfraktur (65%) oder einer Demenz (56%).

Daher spielt in unserem Haus das Delirmanagement eine zentrale Rolle. Wir richten unsere Aktivitäten darauf aus, ein Delir zu verhindern oder – falls dies nicht möglich ist – den Patienten bestmöglich zu betreuen und zu behandeln.

Unser Delir-und Demenzmanagement-Team wird als „Best Practice“-Umsetzungsbeispiel auf der Homepage der KBDIk, sowie des Delirnetzwerks geführt und wurde ebenfalls vom Radiosender SWR 2 interviewt. 

Zu den Beispielen guter Praxis: KBDIK

SWR2: Delir nach Narkose - Schwere Verwirrung und ihre Folgen
(Inhaltlich Bezug zum Klinikum ab ca. 16.45 Minuten)

Delir-Netzwerk e.V. - Erfasste Leuchtturmprojekte

Projekte 

  • 2013 Perioperative Delirbetreuung 2013
  • 2015 Delir Screening Instrument auf der Intensivstation
  • 2017 Aufbau eines strukturierten hausweiten Delirmanagement
  • 2021 Kognitive Ersteinschätzung im Notfallzentrum
  • 2024 Pflegeexperte APN Delir und pflegerischer Konsildienst

Ihr Ansprechpartner:
Christopher Simon M.Sc.
Pflegeexperte APN Delir
Demenz-/Delirmanagement

09181 420-2175

Christopher.Simon@klinikum.neumarkt.de

Delir- und Demenzbetreuung

Einer der zentralen Punkte unseres Delir- und Demenzmanagements ist die operative Begleitung unserer Patienten. Hierfür haben wir speziell geschulte Betreuungskräfte. 

Diese Betreuungskräfte begleiten die Patienten in dieser oft stressbehafteten Situation, um Ängste und Unsicherheiten zu reduzieren. Derzeit sind sie vor allem bei Patienten mit Schenkelhalsfraktur oder großen abdominalen Eingriffen im Einsatz. Sie unterstützen, begleiten und betreuen die Betroffenen während des Aufnahmeprozesses, beim Weg in den Operationssaal, im Aufwachraum nach der Operation sowie in den folgenden Tagen auf der Station.

Darüber hinaus können die Betreuungskräfte auch bei anderen Patienten mit kognitiven Einschränkungen hinzugezogen werden. In solchen Fällen führen sie Orientierungs- oder Aktivierungsbesuche durch, um die Patienten bestmöglich zu unterstützen.

Demenzberatung

Eine Demenz nach ICD-10 ist „ein Syndrom als Folge einer meist chronischen oder fortschreitenden Krankheit des Gehirns mit Störung vieler höherer kortikaler Funktionen, einschließlich Gedächtnis, Denken, Orientierung, Auffassung, Rechnen, Lernfähigkeit, Sprache und Urteilsvermögen. Das Bewusstsein ist nicht getrübt“ (WHO, 2019).

In deutschen Krankenhäusern werden jährlich mehr als acht Millionen ältere Menschen stationär aufgenommen. Bei ca. 40% der über 65-jährigen Patienten ist eine kognitive Beeinträchtigung zu verzeichnen (vgl. Robert Bosch Stiftung GmbH, 2016, S. 3).

Spezielle Maßnahmen am Klinikum Neumarkt zur verbesserten Versorgung von Menschen mit Demenz:

  • Um mögliche kognitive Beeinträchtigungen so früh wie möglich zu erkennen, werden alle Patienten ab 65 Jahren während des Aufnahmeprozesses in der Notaufnahme auf deren geistigen Verfassungszustand gescreent.
  • “Wie fühlt sich ein an Demenz erkrankter Mensch? Welche Schwierigkeiten hat er, Dinge, die zum alltäglichen Leben gehören und selbstverständlich erscheinen, umzusetzen?” Wir bieten allen Mitarbeitenden kostenlose Schulungen zu diesen Themen an.
  • Auf jeder Station stehen speziell geschulte Pflegekräfte, sog. Multiplikatoren zum Umgang mit Demenz & Delir zur Verfügung.
  • Es werden Fallbesprechungen für Pflegekräfte angeboten.
  • Fest angestellte Betreuungskräfte können zur Begleitung bei Untersuchungen oder zur Beschäftigung hinzugezogen werden.
  • Auf den Stationen stehen Beschäftigungsboxen bereit. Zu den Inhalten gehören Spielkarten, Memory, Malutensilien etc. Diese können gerne von Angehörigen genutzt werden.
  • Um die Nahrungsaufnahme bei Patienten mit Demenz bestmöglich zu unterstützen, stehen den Pflegekräften verschiedene Hilfsmittel, wie farbige Unterlagen und Griffverstärkungen zur Verfügung.
  • Auf Wunsch können Bezugspersonen von Menschen mit Demenz in Form von “Rooming-In” auch nachts bei Ihren Angehörigen bleiben.

Ihre Ansprechpartnerin: 
Alexandra Stauner, B.sc.
Tel.: 09181 420 5123
(mittwochs von 8:00 – 14:00 Uhr)
alexandra.stauner@klinikum.neumarkt.de